Rolf

Rolf

 

Ich bin die eine Hälfte der Schiffs-Crew.

Vor meiner Pension war ich, für ca. 20 Jahre, als ICT Supporter, für einen Kunden meines Arbeitgebers, vor Ort tätig.

Davor war ich Teil des IT-Teams in einem grossen Transportunternehmen.

Und davor arbeitete ich als Versicherungsberater einer grossen Schweizer Versicherungsgesellschaft.

Ursprünglich habe ich Elektriker (Elektromonteur) gelernt.

Meine Verbundenheit mit dem Rhein und zum Wasser allgemein rührt daher, dass ich schon als Kind im Rhein durch Basel schwamm. Dies zu Zeiten, als das noch nicht ein solcher Boom war wie heute. Wir waren Mitglieder im Verein Rheinbad Breite. Dieses altehrwürdige Fluss-Badehaus war auch der Ort, an dem ich schwimmen lernte. 

Christine

Hallo. Ich bin Christine, die andere Hälfte der Schiffs-Crew.

Mit Rolf bin ich seit 1999 zusammen und seit 2014 verheiratet.

Ich bin Mutter zweier erwachsener Kinder und Omi zweier süsser Enkel.

Vor meiner Frühpensionierung arbeitete ich viele Jahre im Gesundheitswesen. 

 

Wir kommen beide aus Basel, wo wir auch aufgewachsen sind. Beide sind wir Fasnächtler. Ich rühre die Basler Trommel und meine Frau spielt das Piccolo an der Basler Fasnacht. In diesem Rahmen haben wir uns auch kennengelernt.

Im Schleusenschiffer, dem offiziellen Kluborgan des Schweizerischen Schleusenschiffer Clubs, ist der folgende Artikel zu unten stehendem Thema erschienen: «Wie es anders kommen kann und trotzdem gut ist.»

 

Wieso?

Wieso machen wir das? Auf diese Frage gäbe es eine grosse Anzahl Antworten, die meisten davon wären sogar richtig. Zum Beispiel:

Weil wir es können? Oder

Wir hatten gerade nichts anderes zu tun? Oder

Es kam uns einfach so in den Sinn…. Oder oder oder.

Vielleicht ist es so eine Art Fügung. Eines kam zum Anderen.

Am Anfang stand wohl die Frage im Raum: wohin dieses Jahr in die Ferien? Und die Suche nach einem Kompromiss. Wir wollten nicht zu weit von zu Hause weg, also fielen Meer oder Berge schon mal ins Wasser. Was nun? Da war guter Rat teuer. Da wir keinen persönlichen Ratgeber hatten, mussten wir selbst darauf kommen. Und so ist langsam, blubbernd und gurgelnd ein Gedanke aus den Tiefen meines Unterbewusstseins aufgetaucht. Ich wollte doch schon immer mal Wohnbootferien auf Frankreichs Kanälen machen.

Da ich aber nicht konkret eine Ahnung davon hatte, musste ich zuerst einmal googeln. Bald war ein Anbieter solcher schwimmender Wohnmobile gefunden. Man kann da bequem ein Boot, ein Revier und eine Zeitspanne auswählen und kann anhand der passenden Eckdaten direkt auf der Homepage seine Ferien buchen. Es gibt eine Menge an Informationen, wie das alles abläuft und was man mitnehmen sollte, was man unterwegs unternehmen könnte etc. etc.

Soweit so einfach. Indessen stiess ich bei der ganzen Googelei allerdings auch auf ein paar andere, sehr interessante Websites. Blogs, die, wie diese Website, vom Leben auf dem Wasser erzählen.

Wir hatten Glück mit unseren ersten Ferien auf dem Wasser.

Wir hatten super Wetter, ein gutes Wohnschiffchen, ein einfaches erstes Fahrgebiet und keine nennenswerten Schwierigkeiten.

Aber viel Spass und Freude und wir konnten uns so richtig erholen, entspannen und einfach die Zeit zusammen geniessen.

Kurz, es schrie geradezu nach einer Wiederholung.

Die fand auch statt, dreimal. Siehe alte Ferienberichte.

Gleichzeitig las ich die Blogs von fünf oder sechs verschiedenen Paaren auf dem Wasser. Alle mit tollen Bildern und Texten, die in mir immer mehr den Wunsch wachsen liessen, es diesen gleichzutun. Zu dieser Zeit waren wir, Christine und ich, erst 54 Lenze jung und voll im Arbeitsprozess. Trotzdem begannen wir bereits jetzt mit Vorbereitungen, ersten Planspielen und Abklärungen. Es galt, sich mit der Möglichkeit einer Frühpensionierung zu befassen. Die Finanzierung dieser Pläne musste geklärt werden.

Ein Budget wollte erstellt sein. Wir werden erst noch sehen, ob die Annahmen und Einschätzungen aufgehen werden. 

Es war zwar noch ein paar Jahre weit weg, aber es gab doch schon einiges, was bereits getan werden konnte, einerseits einfach mal Wissen aneignen. Andererseits ganz konkrete Schritte, wie:

  1. Informationen beschaffen, Websites studieren.

  2. Führerausweis für Motorboote machen.

  3. Binnenschifffahrts-Funker Kurs und Prüfung machen.

  4. Verkauf des Hauses in die Wege leiten.

  5. Wohnung suchen (Haus räumen, Hausrat aufteilen, Wohnung / Schiff etc.).

  6. Schiff suchen.

Etc.

Zurückkommend auf die eingangs gestellte Frage: Wieso, was versprechen wir uns davon? Hier eine kleine Aufstellung:

  1. Abenteuer: Wir wollen, solange wir noch dazu in der Lage sind, einfach etwas Verrücktes anstellen.

  2. Den Horizont erweitern. Reisen bildet bekanntlich.

  3. Das Hirn im Schwung halten. Wir werden viel lernen müssen, sei das die ganze Technik im Schiff, aber auch die Orientierung im Raum. Organisation eines komplett anderen Lebens. Wir werden konstant nach den Versorgungsquellen suchen müssen, seien das Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs, Treibstoff, Strom, Wasser oder Entsorgungsstellen für Abfall oder Abwasser.

  4. Routen planen, Sperrungen und ähnliche Einschränkungen frühzeitig entdecken und Alternativen eruieren.

  5. Menschen auf und neben den Wasserwegen kennenlernen. Kommunizieren.

  6. Sprachen lernen, auffrischen, üben.

  7. Körperliche Aktivität wird wohl auch nicht zu kurz kommen. Wir werden grösstenteils draussen sein. Uns bewegen müssen.

  8. Kultur sollte auch genossen werden können. Seien es Märkte, Veranstaltungen, Museen und Sakral-Bauwerke, geschichtliches / historisches und was es sonst noch zu besichtigen und zu geniessen geben wird.

  9. Entspannen und die Ruhe in der Natur geniessen. Zwischen den Orten führen die Kanäle und Flüsse durch teilweise unberührte Natur.
    Einfach auf der Veranda sitzen, etwas Feines essen und mit einem Glas in der Hand, bei den Geräuschen und Gerüchen der Tier- und Pflanzenwelt, der Sonne beim Untergehen zusehen.
    Wer auch so lebt oder schon einmal Wohnbootferien gemacht hat, wird uns verstehen.

Die, teilweise sehr alten, Wasserwege verbinden oder verbanden Rohstoffquellen wie Steinbrüche, Kohleminen, Lehmgruben, mit Giessereien, Töpfereien oder Fabriken und diese wiederum mit den Orten und Städten. Darum kann man, heute noch, mit der eigenen schwimmenden Wohnung, vielfach direkt ins Herz der allermeisten europäischen Städte fahren und findet meist einen Hafen für eine oder mehrere Nächte.